Schule ganz anders - und doch wieder gleich
Flöten-, Geigen- und Trommelklänge erfüllten am Freitag, 07.10., den Würffeltrakt der HLW 23, aber es waren nicht etwa die Schülerinnen und Schüler, die musizierten, sondern die Band aus Jugendlichen Roma, die Pater Georg Sporschill zu seiner Lesung aus seinem Buch "Elijahs Raben" mit nach Sta. Christiana brachte. Mit seinen lebhaften Erzählungen über seine unzähligen Sozialprojekte, von denen die Hilfsorganisation Concordia wohl das bekannteste ist, begeisterte der Jesuit Sporschill über 150 gebannt lauschende Schüler, Eltern und Gäste. Besonders berührend waren für das Publikum die Schicksale der Jugendlichen Roma, die Pater Georg, wie er von seinen Schützlingen genannt wird, seinen Zuhörern schilderte. "Dadurch, dass wir die Gesichter, zu denen die Geschichten gehören, vor uns hatten, wurde das Ganze gleich viel realer", sagte eine Schülerin nach der Lesung. Kaum jemand in der westlichen Welt kann sich vorstellen, gemeinsam mit Eltern und acht Geschwistern rund um eine Feuerstelle in einer Lehmhütte zu schlafen, ohne sanitäre Anlagen, ohne Strom und ohne Heizung. Die Musikschule Casa Sonja sowie die Sozialzentren, die Georg Sporschill gemeinsam mit Ruth Zenkert im Rahmen des Hilfsprojektes "Elijah" in drei rumänischen Dörfern aufbaute, wurden schnell Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Dort bekommen die Kinder eine warme Mahlzeit, können nach der Schule ihre Hausübung machen, und - das allerbeste für sie - gemeinsam musizieren. In die (Musik)Schule gehen zu können ist für diese Kinder ein Privileg, etwas, das auch den Schülern der HLW 23 beim Vortrag von Pater Sporschill bewusst wurde. Bildung ist nicht überall so selbstverständlich wie in Österreich. Um noch mehr Kindern zu ermöglichen in Pater Sporschills Musikschule zu gehen, überreichte Schulsprecher David Wareka am Ende der Veranstaltung noch einen Spendenscheck der Schüler, um das Projekt "Elijah" zu unterstützen.
Text und Fotos: Sta. Christiana